Die Gründerstory der nachhaltigen Slow Interior Marke atisan

Als Dorka und Daniel keine Antwort auf die Frage „Who made my interior?“ fanden, beschlossen sie, dies selbst in die Hand zu nehmen und gründeten ihr eigenes Interior Unternehmen. Die Marke atisan steht für minimalistische und natürliche Wohnaccessoires aus nachhaltigen Materialien und die sorgfältige Verarbeitung natürlicher Rohstoffe. Im Mittelpunkt stehen dabei die persönliche Beziehung mit den Herstellern in den Ursprungsländern. Mit ihrem Slow Intertior Konzept treffen sie den Nerv der Zeit und inspirieren zum bewussten Konsum von handgefertigten Produkten.

Im Interview hat uns Dorka verraten, welche Fähigkeiten aus ihrer Sicht angehende Gründern*innen mitbringen sollten, was die größten Herausforderungen bei der Gründung eines Onlineshops sind und wie eine Marke langfristig erfolgreich sein kann. Zudem hat sie interessante Einblicke in ihren Alltag als Unternehmerin gegeben und ihre 3 persönlichen Tipps für angehende Gründer*innen verraten.

Gruenderin Dorka atisan Interview nordery

Dorka, was hat dich motiviert, dein Unternehmen zu gründen?

Zur Zeit vor der Gründung spielte das Thema Nachhaltigkeit für mich immer stärker eine Rolle. Es gab viele Bereiche, in denen es mir schon sehr leicht fiel, auf faire und nachhaltige Alternativen zurückzugreifen. Dazu gehörten vor allem Lebensmittel und Fashion. Im Bereich Interior fiel es mir aber sehr schwer schöne Dinge für mein Zuhause zu finden, die aus nachhaltigen Materialien gefertigt wurden. Letztlich haben mein Gründerpartner Daniel und ich diese Herausforderung dann selbst in die Hand genommen.

Wofür steht die Marke atisan und was sind eure Kernwerte?

Was wir mit atisan kreieren möchten, nennen wir „slow interior“. Diesen Ausdruck haben wir gewählt, weil nichts, von dem, was wir machen, mit Geschwindigkeit zu tun hat. Es ist uns wichtig im Bereich Interior einen bewussten Konsum zu ermöglichen. Dazu gehören für uns: Die lange Tradition, die hinter jedem Produkt steckt. Die einzigartige Handarbeit, die sorgfältig ausgewählten Rohstoffe und der persönliche, sowie co-kreative Kontakt mit unseren Partnern vor Ort.

Gruenderin Dorka atisan Interview Körbe nordery

Was benötigt es aus deiner Sicht, um erfolgreich einen Onlineshop bzw. ein E-Commerce Business zu betreiben und welches Wissen bzw. welche Fähigkeiten sollte man mitbringen?

An erster Stelle stehen für mich die Fähigkeiten: Ausdauer und Durchhaltevermögen. Zum Thema Wissen habe ich die Erfahrung gemacht, dass es inzwischen sehr gut möglich ist selbst zu lernen, indem man ausprobiert, online Ressourcen verwendet und andere Gründer um Rat fragt. Ich habe einen Quereinstieg als Zahnärztin gewagt und durfte während der Gründung und auch heute noch jeden Tag Neues lernen. Entscheidend ist immer wieder abzuwägen, welche Tätigkeiten man sich selbst zutraut, und an welche Stelle es besser ist, Hilfe von Experten anzunehmen.

Was ist aus deiner Sicht wichtig, um eine neue Marke aufzubauen und mit dieser langfristig erfolgreich zu sein?

Für unser Gründerteam war eine intensive und detaillierte Ausgestaltung der Marke von enormer Bedeutung. Wir haben uns vor der Gründung ein Jahr lang Zeit genommen unsere Hersteller zu finden und gleichzeitig die Marke zu definieren. Dabei haben wir uns die klassischen Fragen nach dem Warum? Was? und Wie? gestellt, sind aber auch insbesondere im Bereich Wertevorstellung und Markenbild in die Tiefe gegangen. Für uns stand von Anfang an fest, dass eine stabile und authentische Marke die Grundlage ist, damit unsere Kunden verstehen und fühlen, welche Werte unsere Produkte transportieren.

Was sind die größten Herausforderungen bei der Gründung und beim Aufbau eines Onlineshops?

Beim Aufbau eines Onlineshops geht es zu Beginn sehr viel darum festzulegen, was die eigenen Anforderungen und Wünsche an den Shop sind, um dann eine Reihe von sehr wichtigen Entscheidungen zu treffen. Dazu gehören die Auswahl des Shop-Systems, des Warenwirtschaftssystems und der Zahlungsanbieter, die Integration externer Plattformen und Software, die Entscheidung über Grafik, Versandoptionen und Fragen wie: Welche rechtlichen Aspekte gilt es einzuhalten? Wie soll das Fulfillment stattfinden? Und viele mehr! Je klarer die Anforderungen und Unternehmenswerte im Vorfeld feststehen, desto schneller und einfacher gelingt es, durch diese Phase durchzukommen. Hier gibt es keine Musterlösung, da selbst diese Entscheidungen aus meiner Sicht viel mit der Marke und ihren Werten zu tun hat.

Nachhaltigkeit hat viele Ausprägungen. Wie hast du die passende Strategie für dein Business gefunden, hinter der du voll und ganz stehen kannst?

Die verschiedenen Aspekte und Ausprägungen von Nachhaltigkeit versuchen wir für jedes Produkt und jeden Partner individuell und als stetigen Prozess zu betrachten. Wir arbeiten mit vielen Partnern aus diversen Ländern zusammen und haben unterschiedliche Produkte, aus verschiedensten Materialien. Da ist es sinnvoll in jedem Fall gemeinsam mit unserem Partner die Möglichkeiten zu erkennen und Prioritäten festzulegen und vor allem stetig daran zu arbeiten besser zu werden. Ein Beispiel: An mancher Stelle ist es ganz besonders wichtig auf faire Arbeitsbedingungen zu schauen, während es gleichzeitig schwierig sein kann z.B. Zertifizierungen für die verwendeten Rohstoffe/ Textilien zu erhalten. Das kann unter anderem daran liegen, dass bestimmte Länder den Zertifizierungsprozess noch nicht angestoßen haben oder die Kosten dafür enorm hoch sind. Dementsprechend legen wir unsere Priorität in dem Moment ganz gezielt auf das Thema Fair Trade und arbeiten gemeinsam mit unserem Partner an einer Lösung, um ggf. in der Zukunft die Rohstoffe zertifizieren zu lassen.

 

Gruenderin Dorka atisan Korb Interview nordery

Wie sieht dein Alltag als Online-Unternehmerin aus?

Jeder Tag ist anders. Das ist das Spannende am Gründen. Insbesondere zu Beginn mit wenigen Mitarbeitern wechselt der eigene Aufgabenbereich sehr schnell zwischen operativen Aufgaben und strategischen Entscheidungen. Ich versuche Meetings auf ein Minimum zu reduzieren, um meine Zeit für unsere Projekte einsetzen zu können. Im operativen Bereich beschäftige ich mich an den meisten Tagen mit unseren neuen Lieferungen, der Supply Chain und der Produktentwicklung. An manchen Tagen findet man mich aber auch im Lager, auf Messen oder eben im Ausland bei unseren Partnern.

Welche drei ultimativen Tipps kannst du angehenden Gründern und Onlineshop-Betreibern mit auf den Weg geben?

  1. Durchhalten.
  2. Ausprobieren und nicht zu lange in der Theorie verharren, sondern stattdessen stetig verbessern.
  3. Die Marke und ihre Botschaft klar definieren und danach handeln, bevor der Online-Shop live geht.

atisan Korb Interview nordery

Vielen Dank für das aufschlussreiche und sehr interessante Interview, Dorka!

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